Angetreten zum Leistungsvergleich waren Marc Wroblewski mit seinem Altdeutschen-Gespann Caro und Flora, Manfred Voigt und seine Deutsche Schäferhündin Xenita, Uwe Höhn mit Flora [Süddeutscher Schwarzer], Silvio Thermann mit Rocky [Deutscher Schäferhund], Martin Schmid mit Max [Strobel], sowie Alois Erhardt mit Fanny und Nick [Deutsche Schäferhunde].
Wie jedes Jahr war die Herde der Stadtschäferei Wörner bestens vorbereitet, wobei diese Schafe ohnehin ganzjährig gehütet werden. Es ist für sie also keine Besonderheit von Hunden - wenn auch an diesem Wochenende fremde Hunde - gelenkt zu werden. Zudem trugen milde Temperaturen und Sonne und Wolken im Wechsel zu idealen Wettbewerbsbedingungen für Teilnehmer und Zuschauer bei.
Als erster Hüter war Martin Schmid mit seinem Strobel-Rüden Max (6 Jahre) an der Reihe. Max präsentierte sich als sehr arbeitswilliger Hund, der Hüter und Herde aufmerksam im Blick hatte. Bei der Verkehrsprüfung sahen die beiden Richter Harald Höfel und Günter Tschierschke, dass Max etwas zuviel Druck ausübte. Insgesamt bewerteten sie den Durchgang als schönes Hüten mit einem konzentrierten, arbeitsfreudigen Hund.
Alois Erhardt löste diese Aufgabe sehr gut, hätte allerdings noch Punkte gutmachen können, wenn er sein Gespann nochmals hätte durchwehren lassen. Insgesamt zeigte Erhardt ein sehr gehorsames Hunde-Gespann, ein Fehler an der Brücke, bei der Beihund Nick nachgezogen hat, ging auf das Konto des Hüters.
Als dritter Teilnehmer zog Silvio Thermann mit Rocky und der Schafherde über den Parcours. Rocky ist mit 2 Jahren der jüngste Hund unter den Wettbewerbern. Die Jury bescheinigte ihm ein hohes Potential, besonders läuferisch überzeugte er durch seinen gleichmäßigen, ausdauernden Gang, der besonders auf langen Strecken zum Tragen kommen wird. Im Engen Gehüt hatte Rocky etwas Schwierigkeiten, da er durch das hoch stehende Gras die gemähte Furche nicht gleich finden konnte.
Uwe Höhn aus Müllheim, der mit seiner feurigen Flora als vierter Teilnehmer die Herde zu hüten hatte, zeigte als Einziger ein hervorragendes Stellen. Flora, eine überaus intelligente und eigenwillige Hündin, zeigte einen ausgeprägten Gehorsam, der sie trotz viel Dampf im Hintern gut von ihrem Hüter unter Kontrolle halten ließ.
Manfred Voigt, selbst Richter bei zahllosen Hütewettbewerben, stellte sich heute dem Urteil seiner Kollegen. Das Preisgericht konnte der lobenden Worte nicht genug finden: sein Durchgang war "eine Augenweide" und die Richter hatten nicht viel zu schreiben. Voigt zeigte ein schönes, ruhiges Hüten. Lediglich beim Treiben aus dem Engen Gehüt war etwas mehr Druck notwendig, als bei den anderen Stationen. Beim Wehren benötigte Xenita etwas mehr Führung, was auf Kosten der Selbstständigkeit ging und damit zu Punktabzug führte. Bei der Verkehrsprüfung hätten die Richter gerne noch ein weiteres Durchwehren von hinten gesehen, ebenso etwas mehr Präzision beim Stellen. Trotzdem übernahmen Voigt und Xenita mit großem Vorsprung verdient die Führung im Wettbewerb.
Anschließend zeigte Marc Wroblewski als Erstlingshüter eine wirklich gute Leistung, gleichwohl die Richter sich einig waren, dass Caro und Flora im Schäferalltag sicher besser laufen. Dies zeigt allerdings nur, dass Hütewettbewerbe wenig mit den gewöhnlichen Hütebedingungen eines Schäfers zu tun haben.
Die Bewertungen:
Manfred Voigt (Michelbach) mit Xenita - 94 Punkte
Martin Schmid (Römerstein) mit Max - 79 Punkte
Alois Erhardt (Birkenzell) mit Fanny und Nick - 76 Punkte
Silvio Thermann (Hardtheim) mit Rocky - 66 Punkte
Uwe Höhn (Müllheim) mit Flora - 65 Punkte
Marc Wroblewski (Neuenstadt/Kocher) mit Caro und Flora - 59 Punkte